Überlegungen zu den Finanzkrisen

Gold

Ich als Kundenberater treffe immer wieder in meinen Beratungen Menschen an, die mich fragen, was sie noch in ihr Anlagen-Portfolio mit aufnehmen sollen. Sie ahnen es schon: Ich spreche unter anderem Gold an, denn es hat sich bis jetzt überraschender-weise sowohl in inflationären als auch in deflationären Phasen als beständiges Element (beruhigendes) im Portfolio bewährt.  Aber jeder sollte sich bewusst sein, dass zu bestimmten Zeiten Gold wie ein Rohstoff gehandelt wird und dann wie jeder andere Rohstoff auch auf Inflation, Deflation und Schwankungen der Realzinsen, reagiert. In anderen Zeiten wird Gold wiederum wie eine Währung gehandelt.

Als heutiger Kundenberater

Mit Gold als zusätzlicher Anlagebaustein geht es mir darum, allfällige Schwankungen zu reduzieren, weil Gold weltweit einheitlich bewertet wird und weil Gold zurzeit noch eine weltweit akzeptierte Krisenwährung und ein stabilisierender Faktor im Vorsorge-konzept einer jeden Finanzanalyse ist. Doch was in der Vergangenheit war, kann nicht auf die Zukunft projiziert werden. Bisher ist noch keine Gold-Kaufpanik ausgebrochen, aber wenn, dann wird diese sicher auch vor den Kapitalmärkten keinen Halt machen

Und Gold ist die am wenigsten verstandene Anlageklasse der Welt, wie ich immer wieder in den Beratungen feststelle.

Gold ist Geld

Gold ist kein Rohstoff, Gold ist Geld. Denn die Zentralbanken und Finanzministerien halten weder Aluminium, Kupfer oder Stahlbestände, aber sie halten Gold.  Die Zentralbanken wissen, dass Gold Geld ist; sie wollen nur nicht, dass Sie und ich, dass wissen. Die Pandemie zeigt es gerade wieder das Gold auf schizophrene Art und Weise gehandelt wird.

Hinter den Kulissen

Gold ist letztlich begrenzt und es kommt häufig auch zu Lieferengpässen. Oft werden die gesetzlich vorgeschriebenen Fristen bei der Bestellung und Lieferung des Edel-metalls nicht immer eingehalten. Angesichts der heute so angespannten Lage am Markt für physisches Gold, – trotz des hohen Goldpreises – wird diese Vorschrift ständig ignoriert, da viele Händler nicht innerhalb von 28 Tagen liefern können. Das Gold in den Tresoren der SNB, der Zentralbanken, des BIZ oder des IWF, ist Teil des Umlaufbe-standes, der zur Verfügung steht, um die Bestände im Markt zu verleasen. Sobald eine mit Edelmetallen handelnde Bank durch eine Leasingvereinbarung einen Rechtsan-spruch auf eine bestimmte Menge an Gold erworben hat, wird dieses Gold verwendet, um es auf Termin zu verkaufen, und zwar in nicht zugeteilter Form. Wichtig zu wissen ist, einen wichtigen Unterschied, zwischen dem Umlauf- und dem Gesamtbestand von Gold gibt:

  • Der Gesamtbestand von Gold beschreibt das gesamte physische Gold, das auf der Welt vorhanden ist.
  • Der Umlaufbestand für Gold ist das, was zur sofortigen Lieferung verfügbar ist.

Das Dramatische daran: Dieser weltweite Gold-Bestand sinkt bedrohlich zunehmend.

Das Gold Verleast-Geschäft

Ein sehr grosser Teil des Goldes wird in privaten Tresoren gehalten oder als Schmuck getragen und steht somit dem Handel nicht ohne weiteres zur Verfügung. Eine Tonne Gold, das zum Beispiel in der Federal Reserve Bank of New York verwahrt und in London durch Vermittlung der BIZ an eine Schweizer Bank verleast wird, kann ver-wendet werden, um Terminverkäufe über zehn Tonnen Gold an den Markt zu stützen. Was nun oftmals verschwiegen wird ist, dass viele Käufer eines Teils dieser zehn Tonnen Gold glaubt, ihnen gehöre Gold. Doch es ist nur eine Tonne Gold vorhanden, um die zehn Tonnen an verkauftem Gold zu stützen. Und selbst diese eine Tonne Gold ist geleast und kann unter Umständen vom Leasinggeber vom Markt genommen werden. Hauptsächlich wird das Leasinggeschäft in New York und London abgewickelt Das heisst, dass die Rückführung von Gold in die Schweiz oder Deutschland den Umlaufbestand an Gold verkleinert.

Kann Gold eine Finanzkrise auslösen

Zunehmende Lieferengpässe im Goldbereich könnten einen flächendeckenden Lieferausfall im Markt verursachen. Wenn also viele Anleger – darunter eine Menge „Papier-Gold-Besitzer“ – „physisches Gold verlangen, dürfte der Goldpreis noch weiter in die Höhe schiessen. Eine Kettenreaktion auf den internationalen Märkten wäre die Folge. Zwischenhändler werden dann versuchen, das immer knapper werdende physische Gold zu kaufen. Und noch nicht genug, selbst staatliche und private Institutionen, werden plötzlich Gold in ihre Portfolios mit aufnehmen, was den Preis-druck wiederum weiter verschärfen wird. An den Goldbörsen würde der Handel dann eingestellt.

Alle, die noch kein Gold haben, werden überhaupt nicht mehr in der Lage sein, für kein Geld der Welt welches zu bekommen. Die logische Folge wäre, – doch was ist heute noch logisch – tiefgreifende Auswirkungen auf die restlichen Finanz- und Kapitalmärkte.

Goldquote und Vehikel

Welchen Anteil an persönlichen Vorsorgereserven sollte ich als Gold besitzen und ob man physisches oder virtuelles Gold ins Portfolio legt sind Fragen, die für jeden Kunden individuell beantwortet werden müssen. Ich sehe jedoch als allgemein gültige Grössen-ordnung als Untergrenze 5% und eine Obergrenze von 20% Goldquote des freien Anlagevermögens.

Seit 2006 können Anleger Gold über ETF kaufen. Der Exchange-Traded Funds ist eine elegante Form, physisch über Gold zu verfügen. Die ETF`S werden wie Aktien an der Börse gekauft und verkauft. Die Gold-ETF bilden die Goldpreisentwicklung eins zu eins, ab. Ist der Gold-ETF im Depot eingebucht, verbrieft jeder Fondanteil gemäss dem Kollektivanlagengesetz eine festgelegte Beteiligung am Fond bzw. am Sonder-vermögen. Wenn der Kunde kurzfristig mit Gold spekulieren will, dann empfiehlt es mit Gold-ETF`s zu handeln. In der Steuererklärung findet man keinen Eintrag, mangels laufender Erträge (Privatanleger).

Ich persönlich verstehe Gold als defensive Anlageklasse und die zur Stabilisierung meiner Vorsorge dient und zudem ganz erheblich meine Handlungsmöglichkeiten erweitert. Somit habe ich nur physisches Gold im Anlageportfolio.

Massnahmenplan

Um bei der Analogie der Schutzimpfung für ihr Einkommen und Vermögen zu bleiben können sie mit dem Massnahmenplan, unabhängig ihrer Lebenssituation und Fakten-lage, ihre finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit gegen die Folgen der Risiken er-heblich verbessern. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser. Lassen sie sich nicht nur von einem Experten beraten, auch wenn sie ihn schon lange kennen, sondern holen sie eine Zweitmeinung ein. Tappen sie nicht in die Fallen der Wunderheiler oder Erlöser in finanziellen Angelegenheiten. Ich erleben es immer wieder, dass die vermeintlichen Experten und Wunderheiler die Kunden ausschliesslich zu ihren eigenen Gunsten beraten. Bleiben sie misstrauisch, aber auch offen für Neues.

Nachfolgend sind die Eckpunkte ihrer zukünftigen finanziellen Freiheit und Unab-hängigkeit aufgeführt, die ich empfehle. Die ich selbst für mich mache. Nur das kann ich den Kunden empfehlen, da ich es kenne.

  1. Eigene Grenzen
  2. Alternativen
  3. Gold
  4. Persönliche Verschuldung
  5. Streuung der Anlagen
  6. Balance von Sach- und Geldvermögen
  7. Barliquidität und Buchliquidität
  8. Sichern der Barliquidität
  9. Anleihen
  10. Obligation (Anleihen) in Fremdwährungen
  11. Sensible Anlagevehikel
  12. Aktionismus bei Anlagen

Ich werde für jeden Punkt ein eigenes Kapitel widmen, um mögliche neue Erkenntnisse, in der augenblicklichen überbordenden Hektik und Unsicherheit, einfliessen lassen zu können.

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