Überlegungen zu den Finanzkrisen

Persönliche Verschuldung

Ich als Kundenberater treffe immer wieder in meinen Beratungen Menschen an, die ihre finanzielle Situation und der Wirkungen bzgl. ihrer Verschuldung unterschätzen.

Sie führen unterschiedliche Gründe für die Kreditaufnahme, aber auch Ursachen an, die meist in einer Wechselwirkung zueinanderstehen. Generell sehe ich systematische“ und „unsystematische“ Ursachen für die persönliche Überschuldung. Oft fehlen bei solchen Überschuldungen auch weitere ökonomische oder soziale Ressourcen, die die negativen Auswirkungen auffangen oder abmildern könnten. Unterstützungsleistungen durch Eltern oder Freunde sind meist schon ausgeschöpft und der Haushalt kann die weiteren Überschuldungen nicht abwenden.

Als heutiger Kundenberater

Als ganzheitlich denkender Finanzberater richte ich laufend meinen Blick auf mögliche Risiken, wie der den Eintritt eines unvorhergesehenen Ereignisses, der die häufigste Ursache für den Weg in die Überschuldung darstellt. Diese individuell kritischen Lebensereignisse mit besonderem Bezug zur eigenen Lebenslage stellen die „un-systematischen“ Ursachen dar. Treten dann bei einem verschuldeten Haushalt eine zusätzliche finanzielle Belastung wie z. B. durch Scheidung ein, oder ist ein Rückgang des Einkommens durch z.B. durch Arbeitslosigkeit, Unfall, Krankheit oder der Wegfall eines Einkommens, setzt sich die Schuldenspirale leicht in Gang und der Weg zur Überschuldung ist geebnet.

Risiken einer hohen Verschuldung

Die Schweizer Haushalte gehören mit einer durchschnittlichen Schuldenquote von über 212% (Stand 2017) des verfügbaren Einkommens gemäss den Daten der OECD zu den am stärksten verschuldeten Nationen der Welt. Sollte man angesichts der immer fragilen werden Lebensumständen noch mehr Schulden machen und von dem aus-geliehenen Geld allenfalls Sachvermögen, also zum Beispiel eine selbst bewohnte Immobilie kaufen, oder gar Aktien oder Gold? Ich sage dazu immer «Nein».

Mit einem massvollen Einsatz von Fremdmitteln (Unter 60% der Kaufsumme bei stabilen Einkommens- und Vermögensverhältnissen) ist dagegen jedoch nichts ein-zuwenden. Ich rate jedoch von der allgemein praktizierten Hypo-Verschuldung ab, in der mit 20% Eigenkapital i.d.R. eine selbst bewohnte Immobilie erworben wird. Es gibt viele Gründe dafür, weshalb ich dieses Modell der Finanzierung für eine Immobilie ablehne.

Mit unserem Steuersystem können wir die Schuldzinsen bei der Steuererklärung abziehen und das führt zu einem für mich untragbaren Zustand der ewigen Hypothek. Ein hoher persönlicher Verschuldungshebel ist abzulehnen, weil im Fall eines Finanzcrash es zur Minderung der persönlichen Vorsorge führt und zum anderen, weil jeder Einzelne zur Bildung von Preisblasen beiträgt. Bei einem Crash folgt die schmerzhafte Korrektur des Sachvermögens.

Zinsen und Belastung

Die Schweizer Nationalbank wird wohl noch länger an ihren Negativzinsen festhalten. Mit einem markanten Anstieg der Zinsen ist deshalb in den nächsten Jahren nicht zu rechnen. Zudem schliessen viele Hausbesitzer lange laufende Festhypotheken ab und können damit noch Jahre von den aktuell tiefen Zinsen profitieren. Eines scheint sicher, dass die Zinsen nicht auf ewig so tief bleiben werden. Das höhere Zinsniveau wird dann die Haushaltbudgets mit höheren Zinszahlungen belasten. Ausser im unwahr-scheinlichen Fall eines massiven Anstiegs der Zinsen, wird das aber nicht dazu führen, dass die Menschen ihre Hypothekarzinsen nicht mehr bezahlen können. Die direkten Auswirkungen auf den Immobilienmarkt werden erheblich und auf die Banken gering. Die Banken haben ihre Hypotheken über Ausfallversicherungen abgesichert. Die Menschen werden jedoch weniger Geld zur freien Verfügung haben und ihre anderen Ausgaben für Konsumgüter oder Ferien zurückschrauben, was die Konjunktur belasten wird und uns zum eigentlichen Problem der hohen Schuldenquote führt.

Konjunkturanfälligkeit nimmt zu

Mit den hohen Schulden sind die Haushalte und die Schweizer Wirtschaft anfälliger auf konjunkturelle Schwankungen und damit verbundenen Einkommensausfälle. Die Schulden werden zu einem existenziellen Problem, wenn das Einkommen wegfällt. Je besser die Schulden in der Gesellschaft (nicht auf etwa 40% zurzeit) verteilt sind, desto weniger können konjunkturelle Rückschläge durch den in der Vergangenheit meistens stützenden privaten Konsum absorbiert werden. Der Immobilienmarkt wird sicher unter Druck geraten, (Zwangsveräusserungen nehmen signifikant zu, was die Kreditver-gebenden Institute aber nicht so sehen: Wer da böses denkt!), was die konjunkturelle Schwäche weiter verstärkt. Gerade deshalb gehört die stetig steigende Schuldenquote der schweizerischen Haushalte zu den gefährlichsten Folgen des anhaltenden Tief-zinsumfelds, da der tiefe Zins uns ausser Gefahr trügt. Also soweit wie möglich auf Schulden verzichten, sofern sie nur dem kurzfristigen Konsum dienen.

Massnahmenplan

Um bei der Analogie der Schutzimpfung für ihr Einkommen und Vermögen zu bleiben können sie mit dem Massnahmenplan, unabhängig ihrer Lebenssituation und Fakten-lage, ihre finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit gegen die Folgen der Risiken erheb-lich verbessern. Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser. Lassen sie sich nicht nur von einem Experten beraten, auch wenn sie ihn schon lange kennen, sondern holen sie eine Zweitmeinung ein. Tappen sie nicht in die Fallen der Wunderheiler oder Erlöser in finanziellen Angelegenheiten. Ich erleben es immer wieder, dass die vermeintlichen Experten und Wunderheiler die Kunden ausschliesslich zu ihren eigenen Gunsten beraten. Bleiben sie misstrauisch, aber auch offen für Neues.

Nachfolgend sind die Eckpunkte ihrer zukünftigen finanziellen Freiheit und Unab-hängigkeit aufgeführt, die ich empfehle. Die ich selbst für mich mache. Nur das kann ich den Kunden empfehlen, da ich es kenne.

  1. Eigene Grenzen
  2. Alternativen
  3. Gold
  4. Persönliche Verschuldung
  5. Streuung der Anlagen
  6. Balance von Sach- und Geldvermögen
  7. Barliquidität und Buchliquidität
  8. Sichern der Barliquidität
  9. Anleihen
  10. Obligation (Anleihen) in Fremdwährungen
  11. Sensible Anlagevehikel
  12. Aktionismus bei Anlagen

Ich werde für jeden Punkt ein eigenes Kapitel widmen, um mögliche neue Erkenntnisse, in der augenblicklichen überbordenden Hektik und Unsicherheit, einfliessen lassen zu können.

WordPress Lightbox